Kai Mittelstädt
Project Manager
kai.m@lennon.de
0251 48 444 00
Korrektorat und Lektorat durch muttersprachliche Übersetzer*innen
Einleitung
Im digitalen Zeitalter werden Texte passgenau für diverse Zielgruppen und verschiedene Kanäle produziert. Das ermöglicht Unternehmen einerseits einen direkten Zugang zu ihren Kunden und Stakeholdern. Andererseits steigt damit auch die Bedeutsamkeit eines stilistisch und inhaltlich überzeugenden und korrekten Textes. Er sollte einzigartig sein und die Ansprüche der digitalen Welt erfüllen und idealerweise überflügeln.
Mannigfaltige Fehler
Ohne eingehende Überprüfung schleichen sich bei Übersetzungen mannigfaltige Fehler schnell ein – von einfachen Rechtschreibfehlern über Stilbrüche bis hin zu gravierenden Sinnverdrehern. Aus Sommer wird Winter, aus 2019 wird 2018, ein Aufwärts- wird zum Abwärtstrend. Der Vorstandsvorsitzende heißt plötzlich anders, und das „Managing Board“ der Corporate Language lautet in der Übersetzung „Board of Management“. Der im Deutschen relativ eindeutige Begriff „Abschreibung“ in einem Finanzbericht hat im Englischen kein eindeutiges Äquivalent und wird somit schnell unpassend übersetzt. Welche Übersetzung ist korrekt, „despreciation“ oder „amortization“, vielleicht sogar „impairment“ oder „write-down“? Und was gibt die Corporate Language vor?
Die Fallstricke sind vielseitig. Fachterminologie kann eine Falle sein. Um nicht in diese Falle zu stürzen und um das Vertrauen des Kunden bzw. Lesers nicht zu erschüttern, empfiehlt sich in jedem Fall eine genaue Überprüfung der Übersetzung. Je nach Qualität der Übersetzung, Budget und dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Überprüfung.
Korrektorat
Im Rahmen eines Korrektorats werden Fehler in Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik korrigiert, mitunter mit Hilfe eines Spellchecker-Tools. Um derartige Fehler sicher auszumerzen, kann neben einem einfachen Korrekturlesen auch ein Vier-Augen-Korrekturlesen lohnenswert sein. Bekanntermaßen sehen vier Augen mehr als zwei.
Lektorat
Soll der Text nicht nur einer Fehlerkorrektur im Rahmen eines Korrektorats unterzogen, sondern hinsichtlich weiterer Kriterien überprüft werden, ist ein Lektorat angesagt. Dabei wird der Text inhaltlich und stilistisch in Form gebracht. Bei Übersetzungen wird der Text in diesem Fall auch mit dem Ausgangstext abgeglichen, um die Integrität der getroffenen Aussagen sicherzustellen.
Textredaktion
Bei der Textredaktion wünscht der Kunde einen tiefergehenden Eingriff in den Text. Die Regel ist zwar, keine Änderungen nach Gusto vorzunehmen. Aber der Text kann durchaus umfassend verändert werden, wenn Botschaften frei formuliert werden müssen, um die gleiche Wirkung wie in der Ausgangssprache entfalten zu können. Das Redigieren kann mit den beiden zuvor genannten Schritten deckungsgleich sein, wenn etwa ein Text nur hinsichtlich sprachlicher Fehler (Korrektorat) oder in Bezug auf Sprache und Inhalt (Lektorat) redigiert wird. Das Redigieren eines Textes schließt über das Korrektorat und ggfs. das Lektorat hinaus die Schlussredaktion ein, also die finale Textbearbeitung im Layout.
Bei der Überarbeitung von Übersetzungen wird insbesondere Folgendes geprüft:
– Abgleich mit dem Ausgangstext
– Konsistenz mit der Corporate Language
– Konsistenz von Headlines (groß oder klein)
– Zahlen und Trends
– Namen, Positionen, Abteilungen/Units/Abteilungen
– Sprachvariante (z.B. British oder American English)
– Punktation
Nun ist der Text publikationsreif. Aber über welchen Kanal soll der Text publiziert werden?
Kanäle
Der Kanal bestimmt die Tonalität der Übersetzung. Die Corporate News auf Ihrer Webseite sind eher nüchtern. Anzug, mit oder ohne Krawatte. Ihr Blog ist locker, aber professionell, der Business Casual unter den Texten. Ihre Social Media sind auf Augenhöhe. Kurze Hose, aber unter dem Schreibtisch, damit nicht sichtbar. Sie nutzen die diversen Kanäle, um am Image Ihres Unternehmens zu arbeiten. Genau deswegen ist ein gutes Lektorat so wichtig. Denn Sie wollen keine Fehler in Echtzeit teilen.
Landläufig sagt man, dass Printfehler die teuersten sind, weil dann die ganze Produktion eingestampft werden muss. Jedoch kann man im Realtime-Zeitalter Fehler digitaler Texte nicht unvergessen machen, auch wenn sie schnell korrigierbar sind. Daher gilt durchaus, dass der Imageschaden schwerer wirkt als die Rechnung für die korrigierte Auflage des Flyers. Was wird etwa über ein Unternehmen offenbart, wenn es in seinem Social Media-Kanal mit seiner Community Fehler in Echtzeit teilt?
Fazit
Die professionelle Überprüfung von Übersetzungen verlangt aufgrund der zahlreichen, teils versteckten Fehlerquellen viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Aber sie lohnt sich. Denn sie bietet einen echten Mehrwert. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen und Ihren Texten eine nachhaltige Wirkung erzielen möchten, sollten Sie sich auf ein professionelles Korrektorat und Lektorat stützen.
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